Langzeitergebnisse nach Mikrofrakturbehandlung bei volldicken Knie-Chondralläsionen bei Sportlern

Zweck: Die Mikrofraktur ist ein etabliertes Behandlungsverfahren für Chondraldefekte in der Bevölkerung mit hoher Nachfrage mit guten kurzfristigen Ergebnissen. Der Zweck unserer Studie war es, das langfristige klinische Ergebnis der Mikrofrakturbehandlung bei Sportlern mit Chondraldefekten voller Dicke zu bewerten.

Methoden: Zwischen 1991 und 2001 wurden an unserem Institut 170 Patienten mit Mikrofraktur für Knie-Chondralläsionen in voller Dicke behandelt und 67 von ihnen wurden in diese Studie aufgenommen und prospektiv nachverfolgt. Einundsechzig Athleten (91%) waren bei der endgültigen Nachuntersuchung verfügbar (Durchschnitt 15,1 Jahre). Die durchschnittliche Läsionsgröße betrug 401 ± 27 mm2. Lysholm, Tegner und International Knee Documentation Committee (IKDC) (subjektiv-objektive) Scores wurden präoperativ und bei 2-Jahres-, 5-Jahres- und Final-Follow-up verwendet; Knieverletzung und Osteoarthritis Outcome Score (KOOS), visuelle Analogskala (VAS) und Marx-Scores wurden ebenfalls bei der endgültigen Nachuntersuchung gesammelt.

Ergebnisse: Die IKDC-, Lysholm- und Tegner-Werte stiegen nach 2 Jahren signifikant an, verschlechterten sich jedoch langfristig allmählich; Die Durchschnittswerte lagen jedoch bei der endgültigen Nachbeobachtung signifikant über dem Ausgangswert. Sieben Patienten (11%) wurden als Misserfolge angesehen, da sie sich in den ersten 5 Jahren aufgrund von Verletzungen oder anhaltenden Schmerzen einer weiteren Operation unterzogen. Schmerzen und Schwellungen während anstrengender Aktivitäten wurden nur bei neun Patienten bis zum Ende von 2 Jahren und bei 35 Patienten bei der endgültigen Nachsorge berichtet. Patienten mit kleineren Läsionen (≤400 mm2) und jüngeren Patienten (≤30 Jahre) zeigten signifikant bessere Ergebnisse in den KOOS-, VAS- und Marx-Scores. Röntgenaufnahmen, die bei der endgültigen Nachuntersuchung durchgeführt wurden, zeigten Hinweise auf ein Fortschreiten der Arthroseveränderungen in 40% der Knie, mit einer höheren Rate bei älteren Patienten mit großen oder multiplen Läsionen (p < 0, 05).

Schlußfolgerungen: Mikrofrakturen bei jungen Patienten mit kleineren Läsionen können gute klinische Ergebnisse bei kurz- und langfristigen Follow-up bieten; Läsionsgröße ist wichtiger prognostischer Faktor des Ergebnisses als das Alter. Eine Verschlechterung des klinischen Ergebnisses ist nach 2 und 5 Jahren nach der Behandlung zu erwarten, und bei der Langzeitbeobachtung sind degenerative Veränderungen vorhanden, mit einer höheren Rate bei älteren Sportlern mit großen, multiplen Läsionen.

Evidenzgrad: IV.

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